Der Blick voraus

Kunstvoll verwittern

Artikel in der Kreiszeitung Syke zum Projekt einer Skulptur für das Bestattungsinstitut Stuwe, veröffentlicht im Juli 2021. Die feierliche Einweihung der Skulptur ist für den 8. Dezember 2021 terminiert.

Teile des Kupferdaches der Bücker Stiftskirche leben in Skulpturen rings um die Kirche weiter. Jetzt gibt es ein neues Projekt.

Gemeinsam daran beteiligt sind der als Pablo Hirndorf bekannte Warper Künstler und Klaus Stuwe, Auftrag-geber seiner aktuellen Skulptur. Stuwe ist Geschäfts-führer des ortsansässigen Bestattungsinstitutes. Dieses wurde bereits 1864 als Kunsttischlerei gegründet und gehörte zu den Erstausstattern der damals aufwendig restaurierten Stiftskirche.

Auf der Suche nach einer Skulptur, die auf unaufdringliche Weise zu einer besseren Sichtbarkeit des eigenen Bestattungsinstitutes in Bücken beiträgt, kam für Stuwe nur der Maler, Installationskünstler und Bildhauer Hirndorf in Frage. „Das patinierte Kupferblech des Kirchdaches ist ideal“, sagt Stuwe, „es ist ein Symbol für unsere Verbindung zur Stiftskirche seit über 150 Jahren. Und diesem Material eine neue Bestimmung für die Zukunft zu geben, ist ein positives Symbol, das perfekt zu unserem Verständnis christlicher Bestattungskultur passt.“

Als das Dach der Bücker Stiftskirche vor 15 Jahren erneuert werden musste, erwarb Hirndorf vorausschauend eine größere Partie dieses Materials. Daraus sind inzwischen mehrere herausragende Werke im Ort entstanden, so auch eine 5 Meter hohe Brunnenskulptur vor dem Hauptportal. Hirndorf ist mit seinen zahlreichen Skulpturen an öffentlichen Plätzen einer der am besten sichtbaren Künstler im Landkreis Nienburg. Er beruft sich bei seinem Arbeitsmaterial oft auf Dinge, die in ihrer ursprünglichen Funktion nicht mehr gebraucht werden, z.B. alte Bleche und Hölzer aus Abrisshäusern und historischen Gebäuden.

Mit der für Stuwe hergestellten 3 Meter hohen Form aus patiniertem Kupferblech, geflammter Eiche und lackiertem Stahl entsteht jetzt unweit der Bücker Kirche ein neues Projekt in Hirndorf-typischer Formsprache.

Künstlerpech ist nur: Die Skulptur ist zwar längst fertig, aber Corona und die damit verbundenen Beschränkungen haben bislang verhindert, dass sie feierlich aufgestellt und eingeweiht werden konnte. Dies muss dann zu gegebener Zeit nachgeholt werden.

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