Ein letzter kreativer Gruß

Bücker Beerdigungsinstitut bietet besondere Möglichkeit zur Trauerbewältigung

Von Nala Harries, 6.12.2021
Bücken – Wenn ein Mensch verstirbt, reißt dieses Ereignis oftmals ein großes Loch in das Leben seiner Angehörigen. Um die Trauer ein Stück weit bewältigen zu können und sich von der geliebten Person zu verabschieden, hilft einigen bereits die Beerdigungsfeier im Kreise der Familie. Das Beerdigungsinstitut Stuwe aus Bücken bietet in seinen Räumen seit ein paar Jahren jedoch noch eine andere, ganz besondere Möglichkeit, dem Verstorbenen einen letzten, individuellen Gruß mit auf den Weg zu geben.
Das Unternehmen blickt bereits auf eine 156-jährige Firmengeschichte im Kirchspiel Bücken zurück. Damals war es noch üblich, dass der Tischler im Ort auch gleichzeitig für die Bestattungen zuständig war und dementsprechend die Särge in Handarbeit anfertigte. „Mein Ur-Ur-Großvater Fritz Müller gründete damals eine Kunsttischlerei mit angeschlossenem Beerdigungsinstitut in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche“, erklärt Klaus Stuwe, Geschäftsführer in fünfter Generation des gleichnamigen Beerdigungsinstitutes. Hauptauftraggeber in den ersten Jahren sei der Architekt Adelbert Hotzen gewesen, seinerzeit beauftragt mit der umfangreichen Restauration der Bücker Kirche. „Auf diese Weise sind unter der Leitung des Firmengründers große Teile der Innenausstattung, unter anderem auch eine im byzantinischen Stil gefertigte Abdeckung des Taufbeckens entstanden“, führt Stuwe weiter aus. Zwar sei dieses Berufsmodell im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten und Särge würden nun kostengünstig in Fabriken hergestellt, doch die Tischlerei des ehemaligen Unternehmens gebe es noch.
Die großzügigen Räume bieten heutzutage Familien die Möglichkeit, dem Verstorbenen einen individuellen und kreativen, letzten Gruß zu hinterlassen. Beispielsweise können die Särge aufwendig bemalt oder mit Fingerfarbe verziert werden. Wer möchte, kann auch etwas in das Holz hineinschnitzen, erzählt Stuwe und erinnert sich in diesem Zusammenhang an eine junge Frau, die den Sarg ihres verstorbenen Großvaters in ein echtes Kunstwerk verwandelte. Ein Baum sowie Wolken, bunte Farben und und Schriftzüge zieren das Holz.
Manchmal würden die Angehörigen einen ganzen Nachmittag in der Tischlerei verbringen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Die feierliche Beschäftigung mit dem Sarg kann den Hinterbliebenen und Freunden helfen, den Verlust zu verarbeiten, und lässt ein individuelles Abschiedsgeschenk entstehen, in dem die Gestaltenden ihren Gefühlen Raum geben und Ausdruck verleihen“, meint Stuwe.
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